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Dienstag, 7. März 2006

Jetzt wird`s eng

In diesen Tagen wird es verdammt eng auf den Straßen hier. Schnee, Schnee und noch mal Schnee. Ich kann mich nicht erinnern jemals soviel Schnee gesehen zu haben und das nicht nebeneinander, sondern aufeinander. Die gewohnte Umgebung hat sich die letzten Tage total verändert. Jetzt macht sich meine Vorliebe für´s Chaos bemerkbar. Ja ich mag es. Diese Ausnahmezustände amüsieren und faszinieren mich. Es ist herrlich zu beobachten wie sich das Verhalten der Menschen mit den äußeren Bedingungen verändert.
Die Schneemassen haben besonders in den Nebenstraßen Dimensionen angenommen, die einen zum Ändern seiner Verhaltenstrukturen zwingt. Gehwege existieren so gut wie gar nicht mehr. Es gibt neben der Straße, durch einen etwa hüfthohen Schneewall getrennt, einen ganz schmalen Weg der für Kinder wie ein Tunnel erscheinen muß. Die Straße überqueren geht nur noch an den vorgefertigten, freigeschaufelten Übergängen. Kommt keiner, muß man den Weg eben so lange gerade ausgehen bis sich die Möglichkeit bietet. Heute stapfte ich so einen langen Weg entlang und konzentrierte mich auf meine Schritte, weil das Gehen ja nicht unbedingt leicht vom Fuße geht. Die Sonne schien und das mächtige Weiss blendete meine Augen sehr. Also haftete mein Blick fest auf meinen Schuhspitzen. Willkommene farbliche Unterbrechungen im Schneeweiss waren die gelben fantasievollen Schnörkel, die von Vier- bzw. Dreibeinern in den Strassengletscher gezaubert wurden. So entdecke ich also die Schönheit von Dingen, die mich sonst die Nase rümpfen lassen.
Allerdings sollte man ab und zu auch mal nach vorne schauen weil man ja die Orientierung schnell verliert und eventuell am eigentlichen Zeil vorbei steuert. Da sehe ich auch schon mein Problem auf mich zu kommen. Vermummt bis unter die Nasenspitze und mit Schneeeisen unter den Sohlen, kommt mir ein Mann entgegen. Ja ich glaube es ist ein Mann. Ich fühle mich in dem 40cm breiten Schneeschlauch plötzlich etwas gefangen, was mit dem Näherkommen der Yethigestalt nicht besser wird. Ausweichen wäre nur mit einem gewagten Sprung über den Schneewall links von mir möglich. Weil ich nicht gerade Hochsprung als Leistungskurs hatte, könnte ich mich jetzt auch lässig nach links lehnen, mit meinem Hintern eine Mulde in den Schnee drücken und einen Zigarette anzünden und einfach so tun als würde ich auf jemanden warten.
Beide Varianten scheinen mir gleich peinlich und so stelle ich mich der Situation. Als wir dann auf gleicher Höhe sind grinsen wir beide etwas verlegen, nehmen die Oberkörper höflich zurück, drücken die Bäuche aneinander und bewegen uns wie durch einen Drehtür aneinander vorbei. Zum Glück verliert keiner das Gleichgewicht und wenn wir sicher kein Traumpaar auf dem Eis wären, so schlecht sah das bestimmt auch nicht aus.
Per Pedes unterwegs zu sein ist im Moment allerdings immer noch einfacher als mit Auto.
Das erste Problem hatte ich gestern früh damit, dass ich mein Auto nicht mehr gesehen habe. Also es war da, es stand direkt vor der Tür. Allerdings hatte es sich übers Wochenende geschmeidig in die weisse Strassenwinterlandschaft nahtlos eingefügt. Den krönenden Rest gab der Winterdienst hier am Ort dazu. Gehweg nach links weg geräumt. Straße nach rechtsweg geräumt und weil da vor und hinter meinem Wagen ja noch Platz war, konnte man da ja herrlich die Schneewalzen abladen, hinschieben, feststampfen.
So grub ich eine volle Stunde lang mit einer maroden Holzschneeschaufel aud dem letzten Jahrhundert mein Auto aus. Von wegen mit einem Besen sauber abkehren. Pah! Ich stach mit vier bis zwölf Schaufelhieben den Schnee von der Windschutzscheibe um mit einem Blick ins innere des Wagen sicher zu stellen, ob es sich auch wirklich um mein Auto handelt.
Nach geraumer Zeit erkenne ich die Umrisse meines Kleinwagens, finde sogar das Schlüsselloch und steige ein. Jetzt versuche ich mit verzweifeltem Gasgeben und wechselndem Vor- und Rückwärtsfahren, wenigsten ein wenig Platz in den Schneehaufen zu rammen. Aber ich stanze mit dem Auspuff nur kleine Löcher in die weiße Wand. Also schaufel und grabe ich weiter während ich mich darüber wundere, wie mir die Hände vor Kälte fast abfrieren wo mir doch der Schweiß am ganzen Körper hinunterrinnt. Irgendwann hab ich es geschafft und wage einen neuen Versuch, mit Erfolg. Gelobt sei mein Twingo weil er so kurz ist und sich auch aus der kleinsten Lücke befreien kann.
Als ich am Abend wieder heim kam war meine Parkbox aus Schnee natürlich wieder zugeschoben und total verwüstet. Langsam bekommt man aber Übung im Bauen von Garageniglus und so hatte ich schon nach 30 Minuten wieder eine kleine Tiefkühlbox für mein Töfftöff gebaut.
Wer sich so mühevoll eine Eisgarage gebaut hat der entwickelt natürlich irgendwann ein Sicherheitssystem gegen Wandalismus und Fremdparker. Heute früh, als ich in der Nähe meines Arbeitplatzes nach einer leerstehen Parkbox suchte, fiel mein Blick auf ein sehr gepflegtes Objekt welches für meinen Kleinwagen die reinste Oase gewesen wäre. Dann entdeckte ich aber noch rechtzeitig den Warnhinweis, der in Form eines Din A 4 Blattes in wetterfester Folie an einem Besenstiel befestigt, im Schnee steckte:" Ich habe heute Morgen eine ganze Stunde lang, mit sehr viel schweißtreibender Arbeit diesen Parkplatz freigeschaufelt. Sehr gerne möchte ich heute Abend wieder hier parken. sollte sich dann trotzdem an dieser Stelle ein Auto befinden, werde ich weder Mühe noch Zeit scheuen und das Fahrzeug eingraben. Material dazu habe ich genug !"
Ich habe eine andere verwaiste Parkbox gefunden, welch ein Glück. Ach übrigens, ab morgen soll es wieder kräftig schneien.


schneechaos

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Zuletzt aktualisiert: 3. Jul, 06:47

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